Seit ich denken kann, denke ich in Bildern. Als Kind stelle ich mir fantastische Dinge vor und erinnere mich immer wieder gerne zurück an schöne Momente, die sich in mein Gedächtnis „eingebrannt“ haben. Mit neun Jahren bekomme ich meine erste Kamera geschenkt und habe plötzlich ein Medium, um auszudrücken, was ich fühle. Ich halte Momente fest, die mir wichtig sind und drehe mit Freunden Filme über Themen, die uns beschäftigen.
Daran hat sich seither nichts geändert.
Nur habe ich zwischen damals und jetzt bei der Fernsehproduktionsfirma Bilderfest als Schnitt- und Kameraassistenz gelernt, wie man das eigentlich professionell macht mit den Filmen. An der Hochschule der Medien habe ich studiert, wie man eine Live-Fernsehsendung unter realen Bedingungen auf die Beine stellt und ein Team von 25 Mitstreiter*innen organisiert und führt, um als Bachelorarbeit schließlich eine Late-Night-Show zu produzieren. Das Moderieren in ebenjener Late-Night-Show habe ich mir beim Hochschulradio Stuttgart angeeignet. Im Praxissemester bei P+S Technik habe ich noch technisches Know-How mitgenommen: Wie kommt das Licht eigentlich auf den Sensor und welche Rolle spielt das Objektiv in der heutigen Zeit der digitalen Kinematografie?
Aus all diesen Erfahrungen und diesem Wissen hatte sich dann mein Beruf geformt: Ich arbeitete mehrere Jahre als freier Kameramann für Wissensformate des deutschen Fernsehens wie Terra Xplore, Terra X und die „Spurensuche mit Frank Seibert“ und habe dabei Dreherfahrung in Ländern wie Frankreich, Italien, Burkina Faso, der Türkei und der Schweiz gesammelt. Nebenher berate ich P+S Technik als freier Mitarbeiter und begleite die Firma auf internationale Messen wie die BSC Expo, den AFC Micro Salon oder das Camerimage. Außerdem bearbeite ich als Fotokünstler das Thema von bergbaubedingten Umsiedlungen im Rheinischen Braunkohlerevier und habe meine Arbeit bereits in München, Köln, Stuttgart und direkt am Tagebau Hambach im Umsiedlungsort Morschenich ausgestellt.
Mittlerweile arbeite ich an diesem – meinem Herzensprojekt – in Vollzeit: Die Dokumentation der Begleiterscheinungen des Braunkohleabbaus im Rheinland und die Erinnerung an über hundert Dörfer, die seit den 1950er Jahren im Rheinland verschwunden sind.
Ich halte Vorträge zu der Thematik, führe in mehrtägigen Fahrradexkursionen durch das Rheinland, arbeite an weiteren Ausstellungen und halte mit der Film-/ und Fotokamera fest, was es noch festzuhalten gibt.