Manheim Ausstellung 2021 in Ottobrunn

Diesen Juni ist es soweit: Nach fünf Jahren Arbeit an meiner dokumentarischen Langzeitfotoserie Manheim – Ein Dorf verschwindet über das Dorf Manheim stelle ich einen ersten Zwischenstand des Projekts im Ottobrunner Rathaus aus.

Bereits seit den 1970er Jahren stand fest, dass das Dorf mit ehemals 1700 Einwohnern – in damals ferner Zukunft – dem Braunkohletagebau Hambach weichen sollte. Im Jahr 2012 begann die Umsiedlung der Bewohner ins nur fünf Kilometer Luftlinie entfernte „Manheim-neu“. Vier Jahre später, im Jahr 2016, begann ich mit meiner Langzeitserie, für die ich alle zwei bis drei Monate ins Rheinische Braunkohlerevier fahre. Der Tagebau Hambach soll das Dorf im Jahr 2022 erreichen, um es endgültig „bergbaulich zu erschließen“. Doch noch ist unklar, wo die zukünftige Abbaugrenze des Tagebaus verläuft, da dieser infolge der Baumbesetzungen und des Protests im nahegelegenen Hambacher Wald verkleinert wurde. Im Raum stehen diverse Szenarien: Ein Erhalt der Dorffläche und Nachnutzung als Gewerbegebiet. Vollständiger Abriss und bergbauliche Erschließung. Jedoch nicht, um Kohle zu gewinnen, sondern lediglich Abraum für Stabilisierungsarbeiten der Abbruchkanten, …

Fakt ist: Für das Dorf Manheim käme jede Rettung zu spät. Es stehen nur noch wenige Häuser und die Kirche. Aber vielleicht hätte gerade die einsame Kirche eine starke Symbolkraft als Mahnmal und Erinnerungsort des Protests gegen den Braunkohleabbau?

Zu besichtigen ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses.

Außerdem gibt es an den Sonntagen 13.06., 20.06. und 27.06. (Finissage) die Gelegenheit bei außerordentlichen Öffnungen mit mir ins Gespräch zu kommen.

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